Körpermerkmale
Wildschweine gehören in Europa zu den größten Tierarten, die noch in freier Wildbahn leben. Sie sind allerdings kaum zu entdecken, da sie sich tagsüber im Unterholz verstecken. In der Nähe von Gewässern sind sie oft anzutreffen, da sie das Wasser lieben und sich auch gerne im nassen Schlamm suhlen. Sonst sind sie sehr anpassungsfähig und leben im Familienverbund, der so genannten Rotte. Diese wird im Matriarchat von der Leitbache angeführt. Bei Wildschweinen kann man ein stark ausgeprägtes Sozialverhalten beobachten.
Wildschweine besitzen einen keilförmigen Kopf mit langer Schnauze, die in einem Rüssel mit großen Nasenlöchern endet. Wildschweine haben im Erwachsenenalter ein Gebiss mit 44 Zähnen. Der Kopf geht nahezu ohne Hals in den gedrungenen Körper über, der mit Borstenhaaren bedeckt ist. Diese sind im Sommer kurz, im Winter lang und mit einer dichten Unterwolle durchzogen. Das Fell ist dunkelgrau, dunkelbraun oder schwarz, es gibt aber noch die Besonderheit der Bräunlinge, ihr Fell hat eine rot-braune Farbe. Wildschweine haben einen kurzen herabhängenden Schwanz, keinen Ringelschwanz wie Hausschweine.
Die Augen und Ohren von Wildschweinen sind eher klein. Sie besitzen ein gutes Gehör und einen sehr feinen Geruchssinn, sie können damit sogar tief in der Erde liegende Trüffelpilze erschnüffeln. Den Keiler erkennt man auf Anhieb an den großen, gebogenen Eckzähnen. Sie ragen von oben und unten aus dem Mund und schleifen sich gegenseitig zu scharfen Waffen ab. Der Keiler setzt die so genannten „Hauer“ als Imponiergeste, bei Rivalenkämpfen oder zur Verteidigung ein.
Wildschweine sind sehr gute Schwimmer und können schwimmend kilometerweite Strecken zurücklegen. Auf der Flucht erreichen sie Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 50 km/h. Es handelt sich um Paarhufer.
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