Steckbrief
Lateinischer Name: Columbidae
Tierart: Allesfressender, flugfähiger Vogel
Name des Geschlechts: Täuber (männlich), Taube (weiblich)
Jungtiere: Taubenküken, Junge oder Jungtauben
Größe: Kopf-Rumpf-Länge von 30 bis 35 cm, Flügelspannweite bis 63 cm
Gewicht: bis 300 g
Alter: 15 bis 20 Jahre – als Brieftaube ca. 10 Jahre
Aussehen: diverse Gefiederfarben und Zeichnungen, gedrungener Körper, kleiner Kopf, kurze Beine
Nahrung: Samen, Getreide, Hülsenfrüchte, Insekten, Würmer, Schnecken
Geschlechtsreife: zwischen dem 5. und 6. Monat
Paarungszeit: bevorzugt im Frühjahr und Sommer
Abstammung
Ursprung und Züchtung der Stadttaube
Die Haus- oder Stadttaube (Columba livia forma domestica) gehört zur Familie der Tauben (Columbidae) und ist ein flugfähiger Vogel, der einst aus der wilden Felsentaube gezüchtet wurde.
Daraus entstanden zunächst die Haus- und Brieftauben, viele von ihnen verwilderten und wurden so zu unseren heute bekannten Stadttauben, die weltweit vorkommen.
Schon vor über 6000 Jahren dienten sie den Menschen als Brieftauben, dennoch sind Tauben nicht sonderlich beliebt, weil sie die Städte mit ihrem Kot verschmutzen.
Verbreitung und Lebensraum
Sie leben bevorzugt in Großstädten, weil sie dort gefüttert werden oder überall Essensreste finden.
Vielfalt der Taubenarten
Die Taubenfamilie umfasst ca. 42 Gattungen, weltweit gibt es über 300 verschiedene Taubenarten. Auf dem ganzen Erdball leben rund 500 Millionen Tauben.
Die bekanntesten europäischen Taubenarten sind: Ringeltaube, Felsentaube, Hohltaube, Türkentaube und Stadttaube.
Körpermerkmale
Physische Merkmale der Tauben
Tauben sind mittelgroße Vögel mit kräftigem, gedrungenem Körper, einem kleinen Kopf mit kurzem, leicht gekrümmtem Schnabel und sie besitzen niedrige, rötlich gefärbte Beine. Sie haben einen Sitzfuß mit drei nach vorne und einem nach hinten gerichteten Zeh.
Färbung und Augen
Die meisten Haustauben sind graublau, ihre Flügel und der ca. 11 cm lange, keilförmige Schwanz sind schwarz. Ihr Hals schimmert in grünlich bis violetten Farbtönen.
Sie haben meist rote Augen mit schwarzer Pupille. Auf dem Boden laufend können sie sich in schnellem Gang gut fortbewegen.
Verhalten und Fortbewegung
Es handelt sich um tagaktive, intelligente und sehr neugierige Tiere, die alle Gegenstände gerne mit ihrem Schnabel erkunden. Der Kopf wird beim Gehen immer hin- und her bewegt als ob er ständig nicken würde.
Flugfähigkeiten und Navigation
Sie können bis zu 185 km/h fliegen und legen pro Tag bis zu 1000 km zurück. Weite Strecken davon fliegen sie ohne einen Flügelschlag, da sie Luftgleiter sind.
Sie haben eine hervorragende Orientierung und verspüren den Trieb, immer wieder in ihren Heimatschlag zurückzukehren.
Sie orientieren sich dabei mit Hilfe spezieller Organe am Magnetfeld der Erde und am Stand der Sonne. Das machten sich die Menschen schon früh zu Eigen, um Tauben als Briefboten in einem perfekten Nachrichtensystem zu nutzen.
Kommunikation
Geräuschvielfalt der Tauben
Das „Gurren“ gehört zu den bekanntesten Tönen der Tauben, sie können aber auch rucksen, girren, kollern und schnäbeln.
Balzverhalten und Kommunikationslaute
Bei der Balz klatschen die Täuber während des Fluges mit den Flügeln. Die Weibchen rufen aus dem Nest heraus „ruh“ und als Warnruf bei Gefahr ist ein kurzes „hu“ zu vernehmen.
Zur Verständigung untereinander werden mit dem Kropf diverse Klack-Geräusche erzeugt. Die Jungen betteln während des Füttern mit hellen, fiependen Tönen.
Nachwuchs
Paarungszeit und monogame Beziehungen
Frühjahr und Sommer ist die Paarungszeit der Tauben, die meist ein Leben lang in Monogamie zusammenleben. Sie bleiben das ganze Jahr über im Brutgebiet, das Nestrevier wird vom Männchen besetzt und beide zusammen bauen ein eher einfaches Nest aus Zweigen, Wurzeln und Halmen.
Eier und Brutzeit
Tauben bekommen zwei bis viermal pro Jahr Taubenbabys, die nach einer Brutzeit von 17-18 Tagen aus den Eiern schlüpfen. Fast immer werden nur zwei ovale und leicht glänzende Eier gelegt, die bis zu 42 mm lang sein können. Täuber und Taube brüten gleichermaßen.
Kükenpflege und Entwicklung
Nach dem Schlupf werden die Küken fürsorglich unter die Fittiche genommen und mit dem Gefieder der Eltern vor Nässe und Kälte geschützt.
Die Jungen kommen nur mit einer dünnen gelblichen Flaumschicht zur Welt und sind sehr empfindlich auf Witterungseinflüsse, deshalb sind sie auch Nesthocker.
Sie werden von beiden Partnern mit Kropfmilch und vorverdauten Körnern gefüttert. Im Alter von ca. 25 Tagen verlassen sie ihr Nest. Nach weiteren 10 Tagen sind sie unabhängig und voll flugfähig.
Ernährung
In der Natur ernähren sie sich von Samen und Getreidekörnern, sie fressen Hülsenfrüchte, Beeren, Obst, Insekten, Würmer und Schnecken.
Sie nehmen kleine Steinchen, Kalk oder Lehm auf, um damit die Nahrung im Magen besser zu zerkleinern. Tauben trinken Wasser. Als Haus- oder Stadttauben fressen sie auch Abfälle, Speisereste und Brot.
Tauben-FAQ für Kinder
Tauben brüten etwa 14 bis 18 Tage. Ab dem zweiten Ei sitzen die Eltern fast ohne Pause auf dem Nest.
Das Männchen übernimmt meist am Tag, während das Weibchen in der Nacht brütet.
So bleiben die Eier immer warm, bis die Küken schlüpfen.
Wusstest du? Tauben legen meistens zwei Eier. Wenn die Küken schlüpfen, füttern die Eltern sie
mit einer besonderen Milch aus ihrem Kropf – eine Art „Supernahrung“ nur für Taubenbabys!
Spannende Fakten zur Brutzeit:
- Die Küken schlüpfen nach rund zwei Wochen.
- Beide Eltern wechseln sich beim Brüten ab.
- Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungen noch viele Tage im warmen Nest.
Auf der Welt gibt es rund 300 bis 350 Taubenarten. Dazu gehören nicht nur Stadt- oder Haustauben, sondern auch bunte Wildtauben wie Fruchttauben, Turteltauben oder die große Kragentäubung. Viele leben in Wäldern oder auf Inseln in den Tropen, andere haben sich an Städte und Dörfer gewöhnt.
So kannst du Tauben grob einteilen:
- Stadt- und Haustauben: aus der Felsentaube gezüchtet, oft in Städten zu sehen
- Wildtauben: z. B. Ringeltaube, Turteltaube, Hohltaube
- Frucht- und Kronentauben: leben vor allem in warmen Ländern, oft sehr farbenfroh
Wusstest du? Unsere häufige Stadttaube stammt ursprünglich von der Felsentaube ab. Durch Zucht entstanden viele Farben und Muster.
Tauben legen fast das ganze Jahr über Eier, besonders in den wärmeren Monaten.
Oft beginnen sie im Frühling und können bis in den Herbst hinein mehrere Gelege haben.
Ein Gelege besteht meistens aus zwei Eiern, die im Abstand von ein bis zwei Tagen gelegt werden.
Wusstest du? Schon nach wenigen Wochen können Tauben erneut Eier legen.
Deshalb sieht man in Städten oder auf Bauernhöfen oft viele Generationen von Tauben gleichzeitig.
Spannende Fakten zur Eiablage:
- Tauben können bis zu acht Mal im Jahr brüten.
- Zwischen den Gelegen liegt oft nur eine kurze Pause.
- Das Nest wird meist an geschützten Orten gebaut – in Bäumen, Scheunen oder sogar auf Hausdächern.
Auf den ersten Blick sehen männliche und weibliche Tauben sehr ähnlich aus.
Beide haben meist das gleiche Gefieder. Trotzdem gibt es ein paar kleine Unterschiede:
- Männchen sind oft etwas größer und kräftiger gebaut.
- Beim Gurren hört man das Männchen lauter und häufiger, besonders wenn es ein Weibchen beeindrucken will.
- In der Balzzeit laufen die Männchen im Kreis, plustern ihr Gefieder auf und nicken mit dem Kopf.
Wusstest du? Auch das Brüten teilen sich beide Eltern: Das Männchen sitzt meist tagsüber auf den Eiern,
das Weibchen in der Nacht.
Kurz zusammengefasst:
- Männchen = größer, lauter, aktiver bei der Balz
- Weibchen = etwas kleiner, ruhiger, legt die Eier
- Beide kümmern sich um Brut und Küken
Ja, Tauben gelten als treue Tiere. Wenn sich ein Männchen und ein Weibchen gefunden haben,
bleiben sie meist ein Leben lang zusammen. Man nennt das eine Monogamie.
Das Paar baut gemeinsam das Nest, brütet die Eier abwechselnd aus und füttert die Küken.
Auch nach vielen Gelegen bleiben sie ein festes Team.
Wusstest du? Wenn ein Partner stirbt oder verloren geht, sucht sich die andere Taube oft erst nach längerer Zeit
einen neuen Gefährten – manchmal bleibt sie sogar allein.
So leben Taubenpaare:
- finden sich meist schon in der Jugend
- bleiben über viele Jahre zusammen
- teilen alle Aufgaben rund um Nest, Eier und Küken
Eine Taube kann in freier Natur meist 3 bis 6 Jahre alt werden.
In Städten ist die Lebenserwartung oft kürzer, weil es mehr Gefahren wie Autos, Krankheiten oder Raubtiere gibt.
In guter Obhut, zum Beispiel bei Züchtern oder in Volieren, können Tauben sogar bis zu 15 Jahre alt werden.
Wusstest du? Manche besonders gut gepflegten Brieftauben haben ein Alter von über 20 Jahren erreicht.
Das ist für eine Taube schon ein richtig stolzes Alter!
Faktoren für die Lebensdauer:
- Ort des Lebens: Stadt, Land oder geschützter Raum
- Gefahren durch Feinde oder Verkehr
- Ernährung und Pflege
Der Name Taube kommt aus dem Althochdeutschen Wort tuba.
Dieses Wort hängt mit dem Gurren zusammen – also den typischen Lauten, die Tauben machen.
Schon vor vielen Jahrhunderten benutzten Menschen ähnliche Wörter in verschiedenen Sprachen, um den Vogel zu benennen.
In anderen Sprachen klingt der Name oft ähnlich:
auf Englisch heißt die Taube dove, auf Französisch colombe.
Alle diese Begriffe haben mit dem Laut oder der symbolischen Bedeutung der Taube zu tun.
Wusstest du? Die Taube gilt schon seit der Antike als Friedenssymbol.
Das hängt damit zusammen, dass sie sanft wirkt und in vielen Kulturen als Bote für gute Nachrichten galt.
Das Wichtigste zum Namen:
- kommt von alten Sprachwurzeln wie „tuba“
- bezieht sich auf das typische Gurren
- ähnliche Namen in vielen Sprachen
Weiße Tauben nennt man oft Brieftauben oder Haustauben mit weißem Gefieder.
Sie stammen von der Felsentaube ab, die ursprünglich grau war.
Durch Zucht entstanden viele Farbvarianten – darunter auch rein weiße Tauben.
Besonders bekannt sind weiße Tauben als Symbol für Frieden und Liebe.
Darum werden sie oft bei Hochzeiten oder Feiern freigelassen.
In Wirklichkeit sind es aber dieselben Taubenarten, nur mit weißem Gefieder.
Wusstest du? In manchen Kulturen heißen weiße Tauben auch „Friedensboten“.
Schon in der Antike galten sie als heilig und wurden mit Göttern wie Aphrodite in Verbindung gebracht.
Das Wichtigste zu weißen Tauben:
- gehören zu den gezüchteten Haustauben
- werden oft als Friedenssymbol gesehen
- sind bei Hochzeiten und Festen beliebt
Taubenküken bleiben ungefähr vier bis fünf Wochen im Nest.
In dieser Zeit werden sie von den Eltern mit der besonderen Kropfmilch gefüttert und wachsen sehr schnell.
Erst wenn ihre Federn voll entwickelt sind und sie gut flattern können, wagen sie die ersten kurzen Flüge aus dem Nest.
Wusstest du? Weil die Küken so lange im Nest bleiben, sieht man junge Tauben in der Stadt oder auf Bauernhöfen nur selten.
Meist tauchen sie erst auf, wenn sie schon fast wie erwachsene Vögel aussehen.
Das Wichtigste im Überblick:
- im Nest: ca. 28 bis 35 Tage
- füttern: beide Eltern mit Kropfmilch und Körnern
- erste Ausflüge: ab der 5. Woche
Tauben sind nicht nur spannende Stadt- und Hoftiere, sie haben auch viele Nutzungen für den Menschen und die Natur gehabt.
Früher waren sie wichtige Brieftauben, die Nachrichten über weite Strecken überbringen konnten.
Außerdem wurden sie wegen ihres Fleisches und ihrer Eier gezüchtet.
In der Natur helfen Tauben, indem sie Samen verbreiten.
Wenn sie Früchte fressen, tragen sie die Samen an andere Orte und sorgen so dafür, dass neue Pflanzen wachsen.
Wusstest du? Auch heute noch gibt es Wettflüge mit Brieftauben.
Diese Vögel können hunderte Kilometer zurücklegen und finden trotzdem sicher wieder zu ihrem Zuhause zurück.
So sind Tauben nützlich:
- Nachrichtenboten: Brieftauben wurden im Krieg und im Alltag eingesetzt
- Nahrungsquelle: Fleisch und Eier auf Bauernhöfen
- Naturschutz: helfen bei der Verbreitung von Pflanzensamen
- Sport & Hobby: Brieftaubenzucht und -wettflüge











