Körpermerkmale
Die Rehböcke sind etwas größer und schwerer als die Ricken. Sie sind Paarhufer und Wiederkäuer. Rehe wechseln ihre Fellfarben jahreszeitlich bedingt, im Sommer sind sie rotbraun, im Winter graubraun bis dunkelbraun. Die Kitze haben zur Tarnung rotbraunes Fell und helle Punkte auf dem Rücken und der Bauchregion. Alle Rehe haben einen weißen Schwanzansatz, den man Spiegel nennt. Rehe sind Fluchttiere, sie flüchten also vor Fressfeinden oder sonstigen Störungen. Dazu können sie auf kurze Distanzen sehr schnell laufen und bis zu vier Meter weit springen. Außerdem sind sie gute Schwimmer und sogar in der Lage Gewässer, die mehrere Kilometer breit sind, zu durchqueren.
Rehe sind im Normalfall Einzelgänger, lediglich im Winter schließen sie sich zu Gruppen von bis zu 50 Tieren, den so genannten Sprüngen zusammen. In der Gemeinschaft gibt es eine klare Aufgabenverteilung, die einen grasen friedlich während die anderen die Umgebung beobachten und sofort Warnsignale ausstoßen, sobald sich Gefahr nähert. Der ganze Sprung setzt dann sofort zur Flucht an. Rehe sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere. Sie sind stark revierbezogen, ihr Refugium wird gegen Eindringlinge vehement verteidigt und mit Duftmarken gekennzeichnet. Während der Brunftzeit kommt es unter den Böcken zu heftigen Revierkämpfen.
Rehe haben einen schmalen Kopf, der zur schwarzen Nasenspitze hin noch schmaler wird, wodurch er dreieckig aussieht. Sie haben einen sehr gut ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinn. Der Sehsinn ist nur mäßig ausgebildet, sie können nicht räumlich sehen und sind farbenblind. Die felligen Ohren sind ca. 14 cm lang. Nur die Rehböcke tragen ein rund 30 cm langes Geweih, dass sie alljährlich zwischen Oktober und November abwerfen. Unter der so genannten Basthaut beginnt ihnen sofort ein neues Geweih zu wachsen, später, wenn es sich komplett ausgebildet hat, wird die Basthaut an Bäumen abgestreift. Ihr zu erreichendes Lebensalter hängt stark vom Zustand ihres Gebisses ab. Wenn die Zahnabnutzung so groß ist, dass sie die Nahrung nicht mehr aufnehmen und wiederkäuen können, dann sterben sie.
Seite 3