Steckbrief
Lateinischer Name: Bos primigenius taurus
Tierart: Pflanzenfressendes, wiederkäuendes Säugetier
Name des Geschlechts: Stier oder Bulle (männlich), Färse oder Kuh (weiblich)
Name des Jungtieres: Kalb oder Jungrind
Größe: Schulterhöhe bis 145 cm
Gewicht: 600 kg – 900 kg
Alter: 12 – 20 Jahre
Aussehen: breite Vielfalt an Fellfarben und Wuchstypen
Nahrung: Gras, Klee, Getreide, Gemüse, Heu
Geschlechtsreife: ab dem 13. Lebensmonat
Paarungszeit: Galloways werden meist künstlich besamt
Galloway Rind: Fragen und Antworten
Nein, Galloways sind keine Schottischen Hochlandrinder – aber sie sind mit ihnen verwandt.
Beide Rassen stammen aus Schottland und sehen sich auf den ersten Blick ein bisschen ähnlich: kräftiger Körperbau, dichtes Fell, widerstandsfähig gegen Wind und Regen. Trotzdem gibt es deutliche Unterschiede:
- Galloways haben keine Hörner – sie sind genetisch hornlos.
- Ihr Fell ist kurz, lockig und wollig, meist schwarz, rot oder mit einem weißen Bauchband (wie bei den „Belted Galloways“).
- Schottische Hochlandrinder – oder Highland Cattle – tragen lange, geschwungene Hörner und haben ein langes, zotteliges Deckhaar, oft in Rottönen oder Blond.
Man könnte sagen: Zwei „Cousins aus dem Hochland“, die sich an unterschiedliche Lebensräume und Aufgaben angepasst haben. Galloways gelten als ruhig und genügsam – Highland Cattle sind echte Hingucker mit wildem Look.
Ein Galloway kann 15 bis 20 Jahre alt werden – manchmal sogar noch länger, wenn es gut versorgt wird und gesund bleibt.
Das liegt daran, dass Galloways besonders robust und widerstandsfähig sind. Sie brauchen keinen warmen Stall und fühlen sich auch im Winter draußen wohl. Ihr dickes, gelocktes Fell schützt sie vor Regen, Wind und Kälte.
Auf vielen Bauernhöfen leben Galloways als Mutterkühe in kleinen Familiengruppen. Eine Mutterkuh bringt jedes Jahr ein Kalb zur Welt und darf es selbst großziehen. Solche Tiere werden oft sehr alt, weil sie viel Freiheit, frische Luft und Ruhe haben.
Im Vergleich zu vielen anderen Rinderrassen haben Galloways also ein langes und ziemlich entspanntes Leben – besonders auf Höfen, die viel Wert auf artgerechte Haltung legen.
Galloway-Rinder sind echte Spezialisten fürs Draußensein – und das unterscheidet sie von vielen anderen Rinderrassen.
Während zum Beispiel Holstein-Friesen – die typischen schwarz-weißen Kühe – vor allem für ihre Milchleistung bekannt sind, werden Galloways
Auch das Aussehen ist anders: Holstein-Kühe sind groß und schlank, Galloways dagegen kompakt, muskulös und wollig. Sie haben ein dickes, gelocktes Fell, das sie im Winter warm hält – ganz ohne Stall.
Und dann sind da noch die Hörner: Galloways sind hornlos geboren. Viele andere Rassen müssen die Hörner entfernt bekommen, damit sie sich in der Herde nicht verletzen – bei Galloways spart man sich das ganz.
Typisch Galloway: ruhig, robust und genügsam, also perfekt für eine natürliche Haltung auf der Weide.
Galloways sind für die ökologische Landwirtschaft besonders gut geeignet, weil sie robust, genügsam und natürlich gehalten werden können – meist das ganze Jahr über draußen auf der Weide.
Sie brauchen kein Kraftfutter, kaum Medikamente und kommen mit Wiesen zurecht, auf denen andere Rinder kaum noch etwas fressen würden. Dadurch tragen sie sogar dazu bei, artenreiche Landschaften zu pflegen und seltene Pflanzen zu erhalten.
Außerdem wachsen Galloways langsam und ohne Stress heran – das passt gut zu den Regeln und Werten der Bio-Haltung. Viele Bio-Höfe schätzen sie deshalb besonders.
Galloways brauchen viel Platz, frische Luft und gutes Gras – dann fühlen sie sich am wohlsten. Anders als viele andere Rinder leben sie das ganze Jahr über draußen, sogar im Schnee.
Ein trockener Unterstand auf der Weide reicht oft schon aus. Dort können sich die Tiere bei Sturm oder Hitze zurückziehen. Ein Stall ist nicht nötig, solange sie Windschutz und saubere Tränken haben.
Wichtig ist: Galloways leben gern in kleinen Herden. Sie sind ruhige Tiere und brauchen Kontakt zu Artgenossen. Einzelhaltung wäre für sie nicht gut.
Gefüttert wird vor allem mit Gras, Heu und Silage. Kraftfutter brauchen sie selten – Galloways sind genügsam und kommen gut mit dem aus, was die Natur bietet.
Bauern, die Galloways halten, achten darauf, dass die Weiden abwechslungsreich und gepflegt sind. So bleiben die Tiere gesund, und gleichzeitig wird die Landschaft erhalten.
Galloways gelten als ruhig, gelassen und sehr friedlich. Sie lassen sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen und wirken oft, als hätten sie alle Zeit der Welt.
Wenn man sie auf der Weide beobachtet, merkt man schnell: Galloways sind neugierig, aber nie aufdringlich. Sie kommen gern näher, wenn man ruhig bleibt – doch sie mögen es nicht, wenn man zu wild herumrennt oder laut ist.
Weil sie keine Hörner haben, wirken sie sanfter und sind auch im Umgang miteinander weniger auf Streit aus als manche andere Rassen. In ihrer Herde halten sie gut zusammen, helfen sich gegenseitig und sind richtige Teamspieler.
Bauern schätzen ihren Charakter sehr, denn Galloways sind leicht zu halten, stressresistent und freundlich im Umgang… wenn man ihnen mit Respekt begegnet!
Galloway-Rinder stammen ursprünglich aus dem Südwesten Schottlands, genauer gesagt aus der Region Galloway, nach der sie auch benannt sind.
Schon vor langer Zeit wurden dort Rinder gezüchtet, die besonders robust, wetterfest und genügsam waren – perfekt für das rauhe Klima an der Küste.
Die Vorfahren der Galloways gehen auf den Auerochsen zurück, ein wildes Rind, das vor Tausenden von Jahren im Nahen Osten und in Anatolien lebte. Der Mensch hat diesen Ur-Rindertyp bereits im 9. Jahrtausend vor Christus gezähmt – daraus entstanden viele Hausrindrassen, auch die Galloways.
In einem englischen Herdebuch tauchten Galloways zum ersten Mal im Jahr 1888 namentlich auf. Sie gelten heute als eine der ältesten Rinderrassen der Welt.
Ein Galloway-Kalb wird nach etwa 9 Monaten geboren – genauso lange dauert die Trächtigkeit wie beim Menschen. Meistens bringt die Mutterkuh nur ein einzelnes Kalb zur Welt. Zwillinge sind sehr selten.
Die Geburt findet oft draußen auf der Weide statt, ganz natürlich und ohne Hilfe. Viele Kühe suchen sich dafür ein geschütztes Plätzchen unter Bäumen oder in der Nähe von Sträuchern. Manche Bauern stellen auch einen Unterstand bereit – eine Art „offenen Stall“, den die Kuh ganz nach Bedarf nutzen kann.
Ein neugeborenes Kalb wiegt nur 25 bis 30 Kilogramm, ist aber schon kurz nach der Geburt sehr aktiv und lebensfroh. Es steht schnell auf und sucht bei seiner Mutter nach Milch.
Galloway-Kühe sind bekannt dafür, dass sie sich ganz besonders liebevoll um ihre Kälber kümmern. Sie sind sehr gute Mütter, die ihr Kalb beschützen, wärmen und regelmäßig säugen.
Galloways sind ganz besondere Rinder, wenn es ums Fressen geht. Sie finden sogar auf kargen Wiesen noch genug Futter – auch dort, wo andere Kühe längst weiterziehen würden.
Am liebsten knabbern sie:
- Gras
- Kräuter
- Disteln
- Brennnesseln
- Wurzeln
- Rohrglanzgras
- Klee
Sie sind also echte Naturschützer auf vier Beinen, weil sie auch Pflanzen fressen, die andere Kühe oft stehen lassen. So helfen sie mit, dass Wiesen nicht zuwuchern und seltene Pflanzen Platz behalten.
Galloways brauchen außerdem jeden Tag viel frisches Wasser. Im Winter, wenn das Gras nicht wächst, bekommen sie Heu und Stroh als Futter – das mögen sie gern und es hält sie warm und gesund.
Galloways unterhalten sich wie alle Kühe mit einem typischen, langen „Muuuuh“. Mal laut, mal leise – je nachdem, was sie gerade sagen wollen.
Mit ihrem Muhen können sie rufen, warnen, begrüßen oder auch ihre Kälber suchen. Jede Kuh hat dabei ihren ganz eigenen Klang, fast wie eine Stimme bei uns Menschen.
Manchmal muhen sie auch, um den Bauern zu zeigen: „Hey, wir haben Hunger!“ oder „Da stimmt was nicht!“
Neben dem Muhen benutzen sie auch ihre Körperhaltung, Blicke und Bewegungen, um sich untereinander zu verständigen. Kühe sind sehr aufmerksam und merken sofort, wenn ein anderes Tier nervös oder unruhig ist.
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