Körpermerkmale
Hat ein männliches Hausrind seine Geschlechtsreife erlangt, dann nennt man es Stier oder Bulle. Gemäß einer EU-Verordnung bezeichnet man ein geschlechtsreifes, junges, männliches Rind bis zu einem maximalen Alter von 24 Monaten in der Fachsprache als Jungbulle oder Jungstier. Es gibt viele weitere Bezeichnungen für einen jungen Bullen wie Samenrind, Farre, Fasel, Hägel, Haigel oder Hage. Im Schwäbischen nennt man einen Jungstier interessanterweise „Hummel“ woraus sich auch das Schimpfwort: „hummeldumm“ ableitet, was besagen soll, dass jemand noch dumm wie ein junger Stier ist. Wenn ein männliches Rind gleich welchen Altes kastriert wird, dann spricht man von einem Ochsen.
Hausrinder besitzen zwei Hufklauen pro Bein und sie sind Paarhufer. Ebenso sind sie meist Hornträger, selten findet man hornlose Rinderrassen. Um Verletzungen untereinander zu vermeiden, werden die Hörner oftmals entfernt.
Ein erwachsenes Rindergebiss besitzt 32 Zähne. Sie haben vier Mägen: Pansen, Labmagen, Netzmagen und Blättermagen. Rinder sind Wiederkäuer und machen täglich rund 30.000 Kaubewegungen, produzieren 150 Liter Speichel und trinken bis zu 180 Liter Wasser. Das Bereitstellen eines riesigen Wassertanks für eine Rinderherde ist also zwingend notwendig.
Bullen werden bis zu zwei Metern lang und haben eine Rückenhöhe von bis zu 150 cm. Ihr Fell kann je nach Art und Gattung vielerlei Farben aufweisen, gefleckt, gelockt, lang- oder kurzhaarig sein. Der Schwanz verfügt über eine Quaste, mit welcher der Stier hin- und herpendelt um lästige Insekten zu vertreiben. Rinder verfügen über einen ausgezeichneten Geruchssinn, sie erschnuppern saftiges Gras und feinen Klee aus einer Entfernung von bis zu acht Kilometern!
Senkt ein Stier seinen Kopf, schnaubt wild und scharrt mit den Hufen, dann ist er wütend und man sollte schnellstmöglich das Weite suchen, denn so ein Bulle erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h und besitzt eine unglaubliche Kraft!
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